Beate Wilding
Ehrenbürgerin der Stadt Remscheid (nach 1929)
Beate Wilding geb. Buchholz wurde 1956 in Remscheid geboren. Sie war von Beruf Einzelhandelskauffrau. Bereits zu Beginn ihrer Ausbildung trat sie der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (hbv) bei und wurde im zweiten Ausbildungsjahr zur Jugendvertreterin gewählt. In dieser Funktion vertrat sie mit siebzehn Jahren Jugendliche gegenüber Personalchef und Geschäftsführung. 1974 übernahm sie den Jugendvorsitz der hbv und wurde später Frauenvorsitzende. Begleitet wurde das gewerkschaftliche Engagement durch Schulungen im Rahmen des Bildungsprogramms der hbv und des DGB – erst als Teilnehmerin, später als Dozentin mit eigenem Lehrauftrag. Parallel dazu folgten berufliche Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Kreditwesen, Buchführung, Personalwesen und –führung. Die Industrie- und Handelskammer Remscheid, Solingen und Wuppertal berief sie zur ehrenamtlichen Prüferin für Lehrabschlussprüfungen. Ihr gewerkschaftliches Engagement führte sie schließlich an die Spitze der hbv in Remscheid. In den Städten Remscheid, Solingen, Leverkusen und das Umland vertrat sie als stellvertretende Bezirksvorsitzende 5.000 Gewerkschaftsmitglieder. Seit der Fusion der hbv mit anderen Gewerkschaften zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gehörte sie dem Bezirksvorstand der größten Einzelgewerkschaft Deutschlands für den Bezirk Rhein-Wupper an. Ihre gewerkschaftliche Tätigkeit umfasste neben der Mitgliedschaft in mehreren Tarifkommissionen der hbv auch die langjährige Zugehörigkeit und Mitarbeit im Kreisvorstand des DGB Remscheid. Als erste Frauenvorsitzende des DGB Remscheid stritt sie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die finanzielle Gleichstellung von Frauen in der Entlohnung und das Recht auf Teilzeitarbeit. Beate Wilding trat 1986 in die SPD ein. Bei der Kommunalwahl vom 16. Oktober 1994 wurde sie erstmals in den Rat der Stadt Remscheid gewählt, ihre ersten kommunalpolitischen Tätigkeitsschwerpunkte waren das Sozialwesen und die Alten- und Pflegeheime Remscheids. Sie gehörte den Vorständen des Ortsvereins West und des Unterbezirks Remscheid an und nahm an Bezirks-, Landes- und Bundesparteitagen als Delegierte für den Unterbezirk Remscheid teil. 1998 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden des SPD Unterbezirks gewählt und in diesem Amt 2000 und 2002 bestätigt. Am 1. Oktober 1999 wurde sie vom Rat der Stadt Remscheid einstimmig zur zweiten Stellvertreterin des Oberbürgermeisters gewählt. Sie war in zahlreichen politischen Gremien aktiv, unter anderem im Hauptausschuss, im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Wohnen und im Beschwerdeausschuss - letzterer wurde von ihr als Ausschussvorsitzende geleitet. Darüber hinaus vertrat sie die Stadt Remscheid im Verwaltungsrat und Kreditausschuss der Stadtsparkasse Remscheid, im Aufsichtsrat der Stadtwerke Remscheid GmbH und im Polizeibeirat der Kreispolizeibehörde Wuppertal. Beate Wilding engagierte sich auch ehrenamtlich. So gehörte sie aktiv dem Verein „Remscheider Tafel e.V“ als stellvertretende Vorsitzende an. Mitgliedschaften bestanden zudem im Initiativkreis Kremenholl e.V. und dem Partnerschaftsverein Remscheid—Prešov e.V. 2004 wurde sie durch die Remscheider zur ersten Oberbürgermeisterin der Stadt gewählt und im Jahre 2009 in diesem Amt bestätigt. 2014 hat sie nicht mehr kandidiert. In ihre Amtszeit als Oberbürgermeisterin fallen die Realisierung des neuen Hauptbahnhofes und der Beginn der Planungen fürs Designer Outlet-Center (DOC).
Am 10.10.2020 erhielt Beate Wilding, als erste Frau, die Ehrenbürgerwürde der Stadt Remscheid.