Justus Robert Böker
Ehrenbürger der Stadt Remscheid (vor 1929)
Robert Böker, geboren am 27.5.1843 in Remscheid, gestorben am 17.4.1912 ebenda, hat sich außergewöhnliche und vielseitige Verdienste um die Stadt Remscheid erworben.
Im Jahre 1874 in die Deputation der Gasanstalt (seit 1863 in Betrieb) gewählt, übernahm er 1876 auf Bitte des Oberbürgermeisters die Leitung der Gasanstalt, von 1877 bis 1887 als unbesoldeter Beigeordneter. Stadtverordneter war Robert Böker in der Zeit von 1882 bis 1909.
Unter Robert Böker nahm die vorher mit Defizit arbeitende Gasanstalt einen bedeutenden Aufschwung. Durch Preisnachlässe für gewerblich genutztes Gas und vor allem durch die Einführung verbesserter Gasmotoren machte er sich um die Erhaltung der kleineren und mittleren Betriebe verdient.
Weiter befasste sich Robert Böker mit dem für Remscheid und seine Industrie besonders dringlichen Problem der Wasserversorgung. Seiner Initiative war es hauptsächlich zu verdanken, dass im Jahre 1881 das Wasserwerk im Eschbachtal mit Wasserleitung errichtet wurde. Und gegen viele Widerstände setzte er den Bau der Eschbachtalsperre durch, welche in den Jahren 1889-1891 von Prof. Intze als erste Trinkwassertalsperre Deutschlands errichtet wurde.
Robert Böker kann weiter als Vater der Remscheider Straßenbahn bezeichnet werden, die die 1893 als erste elektrische Bahn Westdeutschlands mit Oberleitung eröffnet wurde.
Auch die Errichtung des Freibades im Eschbachtal im Jahre 1912 (als erstes deutsches Freiluftbad mit künstlicher Wasserzufuhr) war von Robert Böker angeregt worden.
Robert Böker wurde 1892 zum Kommerzienrat, 1905 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt. Im Jahre 1909 wurde ihm von der Stadt Remscheid das Ehrenbürgerrrecht verliehen.