Wussten Sie, dass es allein auf unserer Alleestraße im Bereich der Einkaufsmeile sechs Skulpturen und Skulpturenverbände und bis zum Markt drei Brunnen gibt? Sie sind sehr bekannten Künstlern, wie Anatol Herzfeld, der den Kreuzblütlerstuhl vor der Adlerapotheke schuf, aber auch regionalen Kunstfiguren, wie dem Bergischen TüPitter von Anna Wölfle-Fabricius zuzuordnen. Sie begleiten uns Remscheider, mal mehr, mal gar nicht beachtet, bei jedem Besuch in der Innenstadt. Sie werden von Kindern bespielt, zur Erfrischung genutzt oder ganz einfach als Kunst, die sie sind, genossen. Ihnen sei dieser kleine digitale Ausschnitt unserer Stadtkultur gewidmet.
Kunst im öffentlichen Raum ist rund um die Uhr erlebbar. Das macht sie so wertvoll. Tag oder Nacht, Sommer wie Winter, immer wirken die Werke verschieden auf den Betrachter und sind doch jedes ein Abbild seiner Zeit und legen den Passanten davon Zeugnis ab. Sie präsentieren einen Schatz, der in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit oft nicht ausreichend gewürdigt wird. Man stelle sich nur die Frage, was wäre unsere Stadt ohne sie?
Ab den 1970-er Jahren begann man in vielen Städten der Region mit der Installation von Brunnenanlagen verknüpft mit künstlerischen Skulpturen. Freistehende Skulpturen auf Marktplätzen oder in Fußgängerzonen präsentieren sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit den 2000er-Jahren nehmen auch die Kreisverkehre Kunstwerke in ihrem Zentrum auf.
Ab den 50-er Jahren waren in der zerstörten Remscheider Innenstadt Brunnenanlagen, teils verknüpft mit künstlerischen Skulpturen, und freistehende Skulpturen in der Fußgängerzone, in Wohngebieten oder in Altstadtbereichen entstanden. Ein von Joseph Beuys inspirierter Künstler wie Anatol Herzfeld – die Adlerapotheke verfügt über eine beachtliche Sammlung seiner Werke - und auch Tony Cragg, der aktuell zu den bedeutendsten bildenden Künstlern weltweit gehört, sind mit Kunstwerken im öffentlichen Raum hier in Remscheid vertreten.
Aber auch weniger spektakuläre Werke wie das Zwillingsrelief der durch ein modernes Wohngebäude ersetzten Lüttringhauser Badeanstalt wurden mit einem plätschernden Wasserspiel hinter dem Lüttringhauser Rathaus gekonnt neu in Szene gesetzt. Ganz besonders kommen sie durch Kunstaktionen wie im Jahr 2022 beim tanzt.jetzt-Festival zur Geltung, wenn eine Nixe sich im plätschernden Wasserspiel anmutig tanzend bewegt.
Selbst der in dunkler Geschichte errichtete monumentale Löwe auf dem Theodor-Heuss-Platz, im Volksmund als Bergischer oder Remscheider Löwe bezeichnet, hat seine friedliche Nutzung als Kultfigur der Löwenparade oder als Namensgeber des Löwenfestivals gefunden und findet sich, in Kunststoff vervielfältigt, als mit Firmen- und Einrichtungslogos geschmücktes Identifikations- und Werbeobjekt an mannigfaltigen Plätzen und Straßen wieder. Wie oben beschrieben, nehmen seit einiger Zeit in vielen Städten Kreisverkehre Kunstwerke in ihrem Zentrum auf, in Remscheid, am Hauptbahnhof, gern den Remscheider Löwen eines regionalen Radiosenders.