Gustav Kramer: Organisch - Anorganisches
Trotz körperlicher Folgeschäden, miserablen ökonomischen Verhältnissen – nach dem Krieg lebte er in der Ruine einer alten Villa, an deren Stelle später die Remscheider Zentralbibliothek erbaut wurde - und Rauswurf aus der Wuppertaler Werkkunstschule bildete sich Kramer im Nachkriegsdeutschland zum Künstler. Nach eigener Auskunft entwickelte er sich vom »Gegenständlichen (Impressionismus, Expressionismus, Kubismus) zum Abstrakten und – angeregt durch Max Ernst – zum Surrealismus«. Seine Skulpturen, Glasarbeiten, Gemälde und Zeichnungen zeigen das selbsterlittene und mitgefühlte Leid: Trinker, Folterknecht und Vietnamkrieg. Über das Bergische Land hinaus machte sich Kramer damit einen Namen. Dennoch reichten seine Einkünfte, inklusive einer Entschädigung als politisch Verfolgter, bis zu seinem frühen Tod am 28. Juni 1972 kaum zum Leben.
Quelle: Armin Breidenbach (Hrg.): Widerstand und Kunst - Beiträge und Materialien zum Leben und Werk von Gustav Kramer 1911–1972. Karin Kramer Verlag.