© Sarah Baldy

Fundstücke

Ein Eindruck idyllischer Abgeschiedenheit

Fundstück des Monats Oktober 2024

Ein Fotoalbum fand kürzlich seinen Weg zu uns ins Stadtarchiv – wie so oft als Teil eines privaten Nachlasses, der in keinem erkennbaren Zusammenhang mit dem Rest des Konvoluts stand und keinerlei Rückschlüsse auf die Person zuließ, die in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts die Familienfotos liebevoll mit Fotoecken versehen und eingeklebt hat.

Was aber nun anfangen mit dem guten Stück? Ohne nähere Angaben ist es quasi wertlos. In diesem Fall ist die Spürnase der Archivarinnen gefragt. Ob es gelungen ist, die abgebildeten Personen und Örtlichkeiten doch noch einer konkreten Familie und ihrer Umgebung zuzuordnen?

© Sarah Baldy

„…ebenfalls ist der Hals reingewaschen vorzuzeigen!“

Fundstück des Monats August 2024

Das Fundstück des Monats ist Teil eines Privatnachlasses, der uns vor einigen Wochen übergeben wurde. Jedes einzelne der enthaltenen Dokumente wäre für sich ein Fundstück des Monats wert – wir aber entschieden uns für ein Zeitdokument, über das wir im ersten Moment verwundert den Kopf schüttelten, das sich aber nach einiger Recherche als simpler Jux entpuppte. Begeben wir uns zurück in eine Zeit, als Hunde nicht wie heute als Familienmitglieder liebevolle Fürsorge erfuhren, sondern als Gebrauchshunde für das Wohl von Haus und Hof zu sorgen hatten – wie der „Rattenfänger“ Axel aus der Ibach.

„Willenlos folgen sie dem Machtgebote eines Mannes, dessen Endzwecke sie wenig oder gar nicht kennen“

Fundstück des Monats Mai 2024

Erinnerungen des Barriere-Empfängers Wilhelm Joseph Schwedt zu Born an den Russlandfeldzug 1812

Das Fundstück des Monats Mai 2024 ist ein 175 Jahre altes Büchlein, 11 x 16 cm groß. Es handelt sich um den auf 190 Seiten festgehaltenen Bericht eines Mannes, der an Napoleons Russland-Feldzug 1812 teilgenommen und anschließend in den Befreiungskriegen ebenfalls das Grauen der Schlachtfelder gesehen hat. Seine Erlebnisse ließen ihn nicht mehr los – auch nicht, als er Jahre später in Bergisch Born (damals noch Born) als Barriere-Empfänger sein Auskommen hatte. Mehr als 30 Jahre nach den Ereignissen, im Revolutionsjahr 1848, veröffentlichte er seine Erinnerungen im Selbstverlag. Den Verkauf zum Preis von 20 Silbergroschen übernahm der Elberfelder Buchhändler Johann Löwenstein (1800 – 1866).

© HiZ - Stadtarchiv Remscheid

„…so sanft, wie die Umarmung einer Mutter“ - Erinnerung an den Freiballonaufstieg am 15. August 1905 über dem Blumental

Fundstück des Monats März 2024

Das Fundstück des Monats März ist ein durch viele Hände gegangenes Foto, etwas fleckig und lädiert zwar, aber ein seltenes Stück, das an ein in Vergessenheit geratenes Großereignis erinnert: Am 15. August 1905 erhob sich ein Kugelballon mit Namen „Barmen“ vom Blumental aus in die Lüfte – bestaunt von Heerscharen schaulustiger Remscheiderinnen und Remscheider. Veranstalter des Spektakels war der Niederrheinische Verein für Luftschiffahrt; vier Personen waren auserkoren, an dieser Fahrt teilzunehmen, die der Remscheider General-Anzeiger in einer Rückschau vom 22. Juni 1926 als „Erster Ballonaufstieg in Remscheid“ bezeichnete. Zu Unrecht, wie die Recherche ergab. Am Ende waren es statt vier nur drei Passagiere… was Sie erlebten, schilderten sie anschließend der Presse in leuchtenden Farben.

A.MANNESMANN - ein Remscheider Traditionsunternehmen

Fundstück des Monats Dezember 2023

Der Name Mannesmann ist in Remscheid wohlbekannt, vor allem auch durch die Mannesmann-Röhrenwerke, die zu den herausragenden Marken der deutschen Industriegeschichte gehören. Weniger bekannt ist, dass die Röhrenwerke aus der Firma A.MANNESMANN, dem ältesten der unter dem Namen „Mannesmann“ gegründeten Unternehmen in Remscheid hervorgingen. Die Übernahme des Firmenarchivs A.MANNESMANN ins Remscheider Stadtarchiv nehmen wir zum Anlass einen kurzen Einblick in die Historie der Firma zu geben…

„Es kam nicht selten zu Streit und Fäustereien“ - Das Protokollbuch der Kranken- und Sterbelade zu Lüttringhausen ab 1807

Fundstück des Monats November 2023

Das Fundstück des Monats November ist ein mehr als 200 Jahre alter Neuzugang, der uns aus einer Haushaltsauflösung angeboten wurde. Über welche verschlungenen Pfade das Protokollbuch der Kranken- und Sterbelade zu Lüttringhausen letztlich an seinen Bestimmungsort, nämlich in die Obhut der Hüterinnen der Remscheider Stadtgeschichte, gelangt ist, ließ sich seitens der freundlichen Mitarbeiter einer Gevelsberger Entrümpelungsfirma leider nicht mehr rekonstruieren – sicher ist nur: Kein anderes Fundstück der vergangenen Jahre lädt so sehr zur Provenzienzforschung ein wie dieses.

Hugo Mende - Remscheids Geschichte in Bildern

Fundstück des Monats Oktober 2023

Das Fundstück des Monats zeigt den Fotografen Hugo Mende im Alter von 29 Jahren. Es wurde dem Remscheider Stadtarchiv von der Urenkelin Mendes zur Verfügung gestellt und schließt eine Lücke, die bislang nicht gefüllt werden konnte. Etliche im Stadtarchiv befindliche Fotografien stammen aus der Hand Mendes und halten die Geschichte Remscheids für die Nachwelt seit 130 Jahren fest. Darunter bislang nicht eines, was den Fotografen selbst zeigte…

„Richard Corts am Start“ - Die Nationalen Kampfspiele des Vfb Remscheid am 13. September 1925

Fundstück des Monats September 2023

Das Fundstück des Monats ist diesmal eine Fotografie, die uns als Teil eines privaten Nachlasses erreichte. Das Foto trägt auf der Rückseite die handschriftliche Notiz: „Hauer beim Speerwurf – Nationale Kampfspiele 13.9.1925“. Schnell war klar, es handelte sich um ein sportliches Großereignis, nämlich die Nationalen Kampfspiele des V.f.B. Remscheid 06 im gerade neu erbauten Stadion Reinshagen.

 

                           

O li’ev Remsched - Die Zerstörung Remscheids 1943

Fundstück des Monats Juli 2023

Die Nacht  vom 30. auf den 31. Juli 1943 war für Remscheid eine wahre Schreckensnacht. Der verheerende Angriff legte die Stadt in Schutt und Asche. Mit dem Gedicht des Remscheider Mundart-Dichters Karl Zimmermann erinnern wir, 80 Jahre später, mit diesem Fundstück an die leidvolle Nacht, in der die Bomben auf  Remscheid niederprasselten und zahlreiche Opfer forderten. 

„Versäumt nicht zu üben die Kräfte des Guten!“

Fundstück des Monats Juni 2023

Das mahnende Goethewort von den Kräften des Guten begleitete vor genau 100 Jahren die Grundsteinlegung des Remscheider Ehrenhains, einem Ort des Trauerns und des Gedenkens an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Söhne unserer Stadt. Die feierliche Einweihung fand nach anderthalbjähriger Bauzeit am 2. August 1925 statt.

Zu diesem Anlass schickte niemand Geringeres als der damalige Reichspräsident Paul von Hindenburg ein Telegram. Dieses Schriftstück, das seinem Zustand nach zu urteilen bereits durch viele Hände gegangen ist, ist unser Fundstück des Monats Juni 2023. 

 

                           

Die Einweihung der Remscheider Wasserleitung

Fundstück des Monats Mai 2023

Am 1. März 1884 hatten die Remscheider allen Grund zu feiern: Das Remscheider Wasserwerk wurde erstmals in Betrieb genommen. Eine der beinahe 140 Jahre alten Speisekarten des Festessens hat kürzlich ihren Weg in unser Archiv gefunden. Das nehmen wir gern zum Anlass einen kurzen Überblick über die damalige Wasserversorgung, den Initiator und die Feierlichkeiten zu geben. 

© Stadtarchiv Remscheid

„9/10 aller Theaterleute sind Waschlappen und Scheisskerle“!

Fundstück des Monats März 2023

Das Fundstück des Monats März ist ein Schreiben aus dem Altaktenbestand der 1934 gegründeten Bergischen Bühne Remscheid-Solingen. Es gibt tiefe Einblicke in die Alltagswirklichkeit der Theaterleitung und des künstlerischen Personals in Zeiten des 2. Weltkrieges. Wie kreativ einer der Künstler nicht nur  auf der Bühne, sondern auch im wahren Leben geworden ist, um sich den Gefahren des Krieges zu entziehen, und welches Risiko er damit einging, erfahren Sie hier...

 

                           

„Wat sech sonnen Schuolmi’ester doch än guoden Dag aandi’et!“

Fundstück des Monats Dezember 2022

Ein Weihnachtsgruß aus vergangener Zeit ist unser Fundstück des Monats Dezember 2022. Vor mehr als 100 Jahren verschickte der Remscheider Lehrer, Johannes Lieser, diese liebevoll gestaltete Postkarte an seine ehemalige Schülerin. Wir nehmen dies zum Anlass um ein letztes Mal in diesem Jahr unser Fundstück des Monats zu präsentieren und ebenfalls eine fröhliche Weihnacht zu wünschen.  

Ein „Tagebuch“ aus alter Zeit

Fundstück des Monats November 2022

Manchmal sind es echte Dachbodenfunde, die ihren Weg zu uns ins Stadtarchiv finden. So auch das Tagebuch, das wir als Fundstück des Monats November vorstellen. Es überdauerte mehrere Jahrzehnte und einen Weltkrieg auf dem Dachboden in  der Gewerbeschulstraße 6. Welche Bedeutung private Aufzeichnungen und Lebenserinnerungen für Stadtarchive haben und was uns dieses Fundstück über seine ehemalige Besitzerin verrät, lesen Sie hier...

 

                           

Chronik der Familie Buchholtz

Fundstück des Monats Oktober 2022

Das Fundstück des Monats Oktober ist eine 380 Seiten starke Chronik der Familie Buchholtz. Viele interessante Persönlichkeiten sind aus dem Zweig des Lenneper Bauerngeschlechts Buchholtz hervorgegangen, dessen Ursprung im heutigen Remscheider Ortsteil Bergisch Born-Buchholzen liegt. Ein kleiner genealogischer Exkurs...

© Stadtarchiv Remscheid

Der Einsatz ehemaliger Nationalsozialisten bei der Trümmerbeseitigung in Lennep

Fundstück des Monats Juli 2022

„Über meine politische Ansicht kann ich glaubwürdige Männer benennen, welche bezeugen, daß ich mich niemals zu den Machenschaften der N.S.D.A.P. bekannt habe…“ 
Das Bittschreiben eines zum Arbeitseinsatz verpflichteten Lennepers mit NS-Vergangenheit haben wir als unser Fundstück des Monats Juli ausgewählt. Ob seinem Gesuch stattgegeben wurde?
 

 

                           

Besser als Rotterdam, besser als Kamerun - Der Hof Karlsruhe in Bergisch Born

Fundstück des Monats Juni 2022

Das Fundstück des Monats Juni ist eine teilweise nachkolorierte Postkarte der Gastwirtschaft von Otto Mühlinghaus in Bergisch Born-Karlsruhe. Der Hof Karlsruhe ist seit mehr als 150 Jahren im Besitz der Familie Mühlinghaus. Es handelt sich im Wesentlichen um zwei Wohngebäude mit einigen Nebengebäuden, die sich nahe der Stadtgrenze zu Hückeswagen rechts und links der B 237 – der Straße von Bergisch Born nach Hückeswagen - befinden. Über die Herkunft des Hofnamens kursiert innerhalb der Familie seit Generationen eine Geschichte, die es sogar bis in die Lokalpresse geschafft hat.

© Stadtarchiv Remscheid

"Die Ukraine - Land und Volk"

Fundstück des Monats April 2022

Das Fundstück des Monats April 2022 ist über 100 Jahre alt, aber könnte aktueller nicht sein. Es befindet sich seit vielen Jahren in den Beständen des Stadtarchivs. Das Plakat "Die Ukraine - Land und Volk" stammt aus der  Zeit um 1918, als die Ukraine sich erstmals für unabhängig erklärte. 

Franz Fach - Wirt, Dompteur, "Kow-Boy"

Fundstück des Monats März 2022

Das Fundstück des Monats März ist die Fortsetzung des Fundstücks Februar 2022. In diesem Teil wollen wir den Rechnungsempfänger etwas näher unter die Lupe nehmen. Denn Franz Fach, den vielleicht einige ältere Remscheider noch kennen, betrieb nicht nur eine Gaststätte in der Königstraße. Er war ebenso Dompteur, "Kow-Boy" und Tierhändler. Erzählungen zu Folge, soll  er bis kurz vor seinem Tod einen Bären in dem Keller seines Wohnhauses gehalten haben. 

© Stadtarchiv Remscheid

C.W. Kipper, Bierbrauerei GmbH

Fundstück des Monats Februar 2022

Mehr als 150 Jahre wurde in Remscheid "Kipper-Bier" gebraut. Bis zum Schluss war die traditionsreiche Bierbrauerei in Familienhand. Die Übergabe einer Original-Rechnung der Kipper-Brauerei aus dem Jahr 1915 an das Remscheider Stadtarchiv nehmen wir gerne zum Anlass, die Geschichte der Traditions-Brauerei zu erzählen. Aber nicht nur die Rechnungsstellerin ist eine Geschichte wert...

Die Eröffnung des Stadions der Stadt Lennep am 2. August 1925

Fundstück des Monats Januar 2022

„Man hält es für sehr erwünscht, wenn an diesem Eröffnungsakt sämtliche Sportvereine und hoffentlich auch die gesamte Bürgerschaft regen Anteil nimmt“

© Stadtarchiv Remscheid
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„Nix ponjemaje!“

Fundstück des Monats Oktober 2021

Unter den vielen Einzelarchivalien, die sich in keinen Kontext (mehr) eingliedern lassen, befindet sich auch das Fundstück des Monats Oktober. Es handelt sich um ein etwa DIN A 5 großes Blatt holzhaltigen Papiers, das durch mehrfaches Kopieren und vermutlich noch häufigeres Zusammenfalten brüchig und teilweise unleserlich geworden ist. Ein Zettel, den man – wäre man kein Archiv – nach flüchtiger Inaugenscheinnahme in die Papiertonne werfen würde.

Das Soldbuch des Ernst Laussat

Fundstück des Monats September 2021

Das Fundstück des Monats September 2021 ist das Soldbuch des ehemaligen Lenneper Bürgers, Ernst Laussat. Das Soldbuch der Wehrmacht war zugleich der Personalausweis eines Soldaten. Es enthielt unter Anderem Informationen über die Person, den Truppenteil, Aufenthalte in Lazaretten, erhaltene Kleidung und Löhne, Urlaubstage, Besitznachweise über Waffen und Geräte, Besoldungsnachweise und Auszeichnungen. Kurzum es spiegelt das Leben des Soldaten, welchem es gehörte, während des Krieges detailliert wieder. Wer war Ernst Laussat und wie ist es ihm ergangen? Diesen Fragen können wir anhand seines Soldbuches nun nachgehen.

© Stadtarchiv Remscheid
© Stadtarchiv Remscheid

RILOGA-Werke - Erinnerungen an ein Remscheider Traditions-Unternehmen

Fundstück des Monats August 2021

Das Fundstück des Monats August ist ein Konvolut des Nachlasses von Heinz Wippermann. Der langjährige Buchhalter der Riloga-Werke in Remscheid hatte in seiner Freizeit Fotobücher und Informationen zu seinem Arbeitgeber, Riloga, und seiner Heimatstadt Remscheid fein säuberlich, ganz in Manier eines „Vollblut-Buchhalters“, zusammengefasst. Zurück bleiben damit wunderbare Aufzeichnungen, die das Wirken innerhalb des Betriebes und das Leben in Remscheid in den 1950er – 1990er Jahren in Form von Bildern und Lebenserinnerungen porträtiert.   

Schlagt zu fürs Vaterland!

Fundstück des Monats Juli 2021

Das Fundstück des Monats ist diesmal ein echter Dachbodenfund, ein Reservistenbild, das den Remscheider Fabrikanten Walter Platte an seine Dienstzeit von 1905 bis 1907 erinnern sollte. Es befand sich über viele Jahrzehnte auf dem Dachboden des Hauses Kratzberger Str. 96.

© Stadtarchiv Remscheid
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Remscheid geht in Flammen auf

Fundstück des Monats Juni 2021

„Um 20 Minuten vor 2 Uhr, also nachdem wir 1 Stunde bereits Alarm hatten, mussten wir feststellen, dass nicht allein über Remscheid der Himmel durch viele Feuer ganz hell war, es musste auch in unserer Nähe brennen und es war am Neuland. (…)“

Das Fundstück des Monats Juni 2021 ist ein 2 Seiten langer Brief, den Karl Halbach am 6. August 1943, nur wenige Tage nach dem großen Bombenangriff auf Remscheid, an seinen Sohn schreibt, den er noch rechtzeitig aufs Land in Sicherheit geschickt hatte. Er schildert darin detailliert, wie die Bewohner der Ortschaft Langenhaus den Bombenangriff auf Remscheid vom 30./31. Juli 1943 erlebten.

Dem Gaste gehört der Ehrenplatz

Fundstück des Monats Mai 2021

Der Freundesbund des „Zehnkäntigen Tisches“ wurde im April schon ausgiebig vorgestellt, doch aus welchem Holz seine Mitglieder geschnitzt waren, wurde noch nicht verraten. Dies wollen wir in diesem Monat nachholen und verraten, wie der Autor des Freundesbuches, Dr. Ludwig Kayser, die neun Gefährten jeweils charakterisierte. Der zehnte Stuhl am Tisch war für Gäste reserviert, die man oft und gern empfing und zwar mit der Inschrift: „Willkommen beim Wein! Als Gast tritt ein in unseren Verein!“. Jeder Gast musste sich in das aufwändig gestaltete, in Leder gebundene Gästebuch eintragen und eine persönliche Widmung hinterlassen. Manch einer demonstrierte gar sein zeichnerisches Talent. Auf eine Eintragung möchten wir in diesem Fundstück genauer eingehen. Der Sohn einer skandalträchtigen, wohlhabenden Plantagenbesitzerin aus Neuguinea verweilte auf seiner Europareise in Remscheid und nahm natürlich Platz  am zehnkäntigen Tisch...

© Stadtarchiv Remscheid
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Glück auf die Reise, liebes Buch!

Fundstück des Monats April 2021

Ein kleines schwarzes Büchlein mit der goldenen Inschrift "Die Geschichte des zehnkäntigen Tisches" ist unser Fundstück des Monats April 2021. Es überdauerte 2 Weltkriege und befand sich über ein Jahrhundert im Besitz der Familie Hasenclever. Es porträtiert die Zusammenkünfte der, zur besseren Gesellschaft gehörenden, Remscheider Kaufleute und Industriellen, die gerne Sonntags auf ein Gläschen Wein am zehnkäntigen Tisch zusammenkamen. 

„Wir lassen uns nicht mit Hühnerknochen bewerfen…“

Fundstück des Monats März 2021

Generationen von Schülerinnen und Schülern haben seit der Eröffnung im Jahr 1960 glückliche Tage oder Wochen im Remscheider Schullandheim in Serkenrode verbracht und denken noch heute gern daran zurück – die wenigen Ausnahmen dürften eher die Regel bestätigen. Rund 40.000 Kinder haben hier im Laufe der 19jährigen Geschichte der Einrichtung ihren Aufenthalt genossen. Ein amüsanter Beschwerdebrief der Klassen 4a und 4c über ein "ungenießbares Spinatgericht" und das Bewerfen mit Hühnerknochen von einer Küchenmitarbeiterin, laden zum Schmunzeln ein. 

© Stadtarchiv Remscheid
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Porträt Albert Kotthaus und Alwine Afflerbach - eine Remscheider Familien- und Firmengeschichte

Fundstück des Monats Februar 2021

Fundstück des Monats Februar, ist das Foto des Ehepaares Albert Kotthaus (1854-1933) und Alwine Afflerbach (1858-1928), aufgenommen vermutlich in den 1920er Jahren.
Fotos sind nicht nur eine schöne Erinnerung an vergangene Zeiten, sie machen Geschichte erlebbar. Die Geschichte, die dieses Bild erzählt, ist die einer Remscheider Fabrikantenfamilie, deren Firmengeschichte bereits 1855 beginnt.

Tagebuch des Remscheider Kaffeemühlenfabrikanten Friedrich Dienes

Fundstück des Monats Januar 2021

Tagebücher sind für Archive, wenn Sie nicht ausschließlich private Empfindungen enthalten, von unschätzbarem Wert. Denn sie bilden das alltägliche Leben einer längst vergangenen Zeit ab. Unser Fundstück des Monats Januar 2021 ist das Tagebuch des Kaffeemühlenfabrikanten Friedrich Dienes. Es spiegelt nicht nur den Alltag eines Remscheiders in der Zeit vor und während des 2. Weltkrieges wieder, sondern auch die Anfänge einer Firma, die ihre Kaffeemühlen von Remscheid aus in die ganze Welt exportierte.

© Stadtarchiv Remscheid
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Remscheids Trunkenbolde

Fundstück des Monats Dezember 2020

Am 15. August 1853 sah sich der damalige Remscheider Bürgermeister Bertram Pfeiffer aus gegebenem Anlass gezwungen, eine Polizeiverordnung zu erlassen, die dem „übermäßigen Genusse des Branntweins möglichst entgegen wirken“ sollte. Polizeikommissar Ludwig fertigte ein entsprechendes  Verzeichnis derjenigen Personen, welche als Trunkenbolde allgemein bekannt sind. Dieses Verzeichnis wurde seinerzeit unzweifelhaft an alle Remscheider Gastwirte ausgegeben und das waren um die Mitte des 19. Jahrhunderts gar nicht wenige. Und doch ist nach derzeitiger Kenntnis nur ein einziges Exemplar davon erhalten geblieben. Es war an „Richard Becker, Ehringhausen“ adressiert und hing in dessen Gaststube über lange Jahre und Jahrzehnte an der Wand … 

„God, God, we are saved“ - Die glückliche Errettung des Flugpioniers Hans Bertram

Fundstück des Monats November 2020

1985 fesselte ein sechsteiliger Spielfilm die Zuschauer vor den Fernsehgeräten: „Flug in die Hölle“ mit Helmut Zierl in der Hauptrolle. Vielleicht war nicht jedem Zuschauer bekannt, dass es sich um die Verfilmung einer wahren Begebenheit handelte, um das große Abenteuer des aus Remscheid stammenden Pioniers der Luftfahrt Hans Bertram, der im Jahr 1932 mit einer Junkers W 33 mit dem Namen „Atlantis“ zusammen mit dem Flugzeugmechaniker Adolf Klausmann in Nordwest-Australien in der Nähe von Wyndham notlanden musste und 53 Tage im Busch um sein Überleben kämpfte. Von den Rettungsexpeditionen bereits aufgegeben, wurden Bertram und sein Kamerad buchstäblich im letzten Augenblick von australischen Eingeborenen gefunden. Hastig kritzelte Bertram eine Nachricht für die Missionare der Drysdale River Mission, die mit den Worten beginnt:

„God, God, we are saved“

© Stadtarchiv Remscheid
© Sarah Baldy

Poesiealbum aus dem 19. Jahrhundert

Fundstück des Monats Oktober 2020

Der Brauch, jemandem eine Widmung in Form einer eigenhändig beschriebenen Buchseite zur ewigen Erinnerung mit auf den Weg zu geben, hat eine lange Tradition. Anfangs waren diese Büchlein vorwiegend unter Studenten verbreitet, im 19. Jahrhundert aber fanden sie auch in weiten Teilen der übrigen Bevölkerung großen Anklang. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein waren Poesiealben sehr beliebt, denn sie drückten Wertschätzung aus – für die Person, die um einen Eintrag gebeten wurde, aber auch für die Person, die den Eintrag erhielt. Heute haben teilweise vorgedruckte Freundebücher das gute alte Poesiealbum verdrängt.

Die Bergische Kaffeetafel

Fundstück des Monats September 2020

Die Bergische Kaffeetafel ist seit jeher in Remscheid und dem ganzen Bergischen Land bekannt und beliebt. Wie der Kaffee ins Bergische Land kam und sich die typische Kaffeetafel entwickelte, lesen Sie in diesem Artikel. Eine Geschichte von Dröppelminas, Muckefuck und bergischen Kaffeekränzchen.

© Sarah Baldy
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Remscheid in der unmittelbaren Nachkriegszeit

Fundstück des Monats August 2020

Bei Renovierungsarbeiten in dem Gebäude des ehemaligen Lenneper Amtsgerichtes, wurden hinter der Wandverkleidung alte Dokumente aufgefunden. Darunter einige Schriftstücke, die den Alltag in Remscheid unmittelbar nach Ende des 2. Weltkrieges wiederspiegeln. ....

Dachbodenfund "Gaststätte Sieper Höhe"

Fundstück des Monats Juli 2020

Jahrelang war die Gaststätte "Sieper Höhe" ein lokaler Treffpunkt. Nun ist die ehemalige Gaststätte verkauft worden und der neue Besitzer fand auf dem Dachboden des alten Hauses Unterlagen über die ehemaligen Inhaberfamilien Halbach und Lüttgen. Aus den Fundstücken aus alten Studentenverbindungszeiten, alten Familienfotos und Notariatsurkunden lässt sich ein Bild erstellen, das die Geschichte der Gaststätte und ihrer Inhaber wiederspiegelt... 

 

© Sarah Baldy

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